Volkswagen unter Druck: VW ID.3 noch lange nicht marktreif?

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VW ID.3: Entfällt der Marktstart im Sommer 2020?

Während wir in einem unserer letzten Artikel über den VW ID.3 noch darüber berichteten, dass Volkswagen die Gerüchte rund um eine Verzögerung des Markstarts dementierte, verdichten sich jetzt neue Behauptungen aus Insiderkreisen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, mangelt es an viel fachlichem Know-How bezüglich der Software, die erst noch auf die Fahrzeuge aufgespielt werden soll. Da sich viele Softwareexperten derzeit gegen die Automobilindustrie entscheiden und es Volkswagen an Fachexperten mangelt, fehlt es dem Wolfsburger Konzern vor allem an Zeit.


„Super läuft es nicht“, betont ein Sprecher des Unternehmens. Es müssten erstmal einige Funktionen gestrichen und später mit einem Update nachgeliefert werden, heißt es.


Zwar räumte der Konzernchef von Volkswagen, Herbert Diess, bereits vor einigen Wochen schon ein, dass es Softwareprobleme gibt, stellte allerdings nicht den geplanten Marktstart des ID.3 in Frage. Dennoch scheint dies auch weiterhin einen erheblichen Einfluss auf die Produktion zu haben, die laut den Insiderberichten ebenso, alles andere als glatt läuft.


Bisher keine Serienproduktion beim VW ID.3?

In diesen heißt es weiterhin, dass es beim ID.3 bisher keinen industriellen Fertigungsprozess geben würde und für den Sommer geplanten Fahrzeuge wohl „in Handarbeit“ gefertigt werden müssten. Auch hat Volkswagen derzeit mit Abgängen zu kämpfen, so hat etwa Martin Hofmann, Chef der IT-Abteilung, das Unternehmen Ende März verlassen.


ID.3: Gemeinsamens Betriebssystem mit BMW und Daimler?

Laut dem Bericht der Süddeutschen Zeitung sei Volkswagen derzeit auch mit Daimler im Gespräch. Es soll dabei um die Entwicklung eines gemeinsamen Betriebssystems gehen, welches durch die enge Kooperation und die gebündelten Kompetenzen deutliche Kosten sparen würde.


Brisant dabei: Parallel tausche sich Daimler ebenso mit BMW über mögliche Optionen aus. Die Süddeutsche Zeitung betitelt dieses Vorgehen als „Dreiecksgeschichte“ und betont dabei die kartellrechtlichen Konsequenzen, die diese Zusammenarbeit haben könnte. Keiner der drei Autobauer gab der Süddeutschen Zeitung allerdings Auskunft auf die Frage nach dem aktuellen Stand der Dinge.


Volkswagen ID.3: Marktstart weiterhin ungewiss

Es bleibt weiterhin ungeklärt, ob sich Volkswagen bereits diesen Sommer mit dem ID.3 blicken lassen wird. Sollten weiterhin deutliche Softwareprobleme vorhanden sein und sollte es ebenso an Expertise dafür fehlen, scheint eine pünktliche Präsentation und ein Einleiten der Serienproduktion fraglich.


Noch hat sich Volkswagen nicht öffentlich zu weiteren Konsequenzen geäußert. Ebenso bleibt es fraglich, inwieweit sich die aktuelle Coronakrise auf den Marktstart, das Unternehmen selbst und damit einhergehende, eventuelle Verzögerungen auswirken wird.